Kleiner Strich, große Wirkung

Ein falsch gesetzter Beistrich kann den Sinn eines ganzen Satzes ins Gegenteil verkehren. Das beweist dieses Beispiel: „Er vergaß sie nie“ heißt etwas ganz Anderes als „Er vergaß, sie nie“. Auch „Wir essen jetzt, Opa“ klingt deutlich anders als „Wir essen jetzt Opa“. In der untenstehenden Anzeige eines Aufzugherstellers entfaltet der Beistrich ebenfalls kontraproduktive Wirkung. Da steht nämlich „Weniger als das Beste, sollten Sie nicht akzeptieren.“ Das heißt sinngemäß: Das Unternehmen bietet mir weniger als das Beste, und das sollte ich nicht akzeptieren – diese Botschaft dürfte nicht ganz der Intention der Marketingabteilung entsprechen. Erst wenn man den Beistrich weglässt, wird die Aussage klar: „Weniger als das Beste sollten Sie nicht akzeptieren.“

Andererseits fehlt der Beistrich oft an Stellen, wo er eigentlich hingehören würde – zum Beispiel in diesem Textauszug aus der Website eines e-Commerce-Dienstleisters: „Nutzen Sie die Möglichkeit einen kostenlosen Beratungstermin zu vereinbaren. Damit haben wir nicht nur die Gelegenheit uns besser kennenzulernen, (…).“ Nach „Möglichkeit“ und „Gelegenheit“ muss ein Beistrich gesetzt werden, weil danach ein Satzteil folgt, der sich auf das Vorhergehende bezieht. Kone

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