„Bemerkenswert“ ist kein Qualitätsurteil

In einem Wirtschaftsblatt-Artikel über die Qualität internationaler Websites österreichischer Unternehmen ist Folgendes zu lesen:

“ […] 53 % der Websites […] sind unbrauchbar. Nur vier Prozent sind ‚bemerkenswert‘.“

Da bin ich anderer Meinung: Bemerkenswert sind auch die genannten 53% – und das findet scheinbar auch die Autorin der Studie, denn sonst würde sie diese Gruppe ja nicht erwähnen. Etwas zu bemerken hat ja noch nichts mit dessen Qualität zu tun. Anders gesagt: Nur weil etwas wert ist, bemerkt zu werden, ist es nicht notwendigerweise gut. Natürlich war in dem Bericht etwas Anderes gemeint, nämlich: 4% der untersuchten Websites sind bemerkenswert gelungen. Na bitte, dann sagt es doch auch.

3 Meinungen zu “„Bemerkenswert“ ist kein Qualitätsurteil

  1. Niklas

    hmmm – jetzt muss ich schon wieder einen Kommentar abgeben.

    Es lebe der kleine Unterschied. Man kann Dinge bemerken – und es dann gleich bereuen, weil schlecht oder so.
    Man kann Dinge bemerken – und dann gut finden. Dann sind diese Dinge auch wert bemerkt zu werden.

    So gesehen ist bemerkenswert sehrwohl auch eine (positive) Bewertung – oder ?

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  2. Mathias Miller-Aichholztexter

    Stimmt grundsätzlich schon; aber das heißt noch nicht, dass „bemerkenswert“ notwendigerweise ein Qualitätsurteil ist. Man kann ja auch bewusst auf etwas hinweisen, was man schlecht findet, z.B. zur Warnung etc. Im Fall der genannten Studie ist es ja auch so: Es ist durchaus bemerkenswert, dass 53% der untersuchten Websites nicht gut gemacht sind.

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  3. Pingback: Bei “Willkommen” ist “zu” nicht willkommen | Ausdruck macht Eindruck

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