Der textblog im November 2012:

In der Kürze allein liegt keine Würze.

„Lange Texte werden nicht gelesen.“ Diese Aussage höre ich immer wieder, und immer wieder finde ich sie falsch. Richtig skurril wird es aber, wenn sie von Kunden kommt. Die sagen dann Dinge wie: „Machen Sie den Text für den Newsletter nicht zu lang, weil das liest ja eh keiner!“ Wenn’s aber eh keiner liest, warum machen sie dann den Newsletter; und was mich noch viel mehr erstaunt: Warum in aller Welt geben sie dann Geld für einen Texter aus?

Wieviele Seiten hatte das Buch, das Sie zuletzt gelesen haben; vielleicht 200 oder mehr? Na also – an der Länge eines Textes scheint es also nicht zu liegen, ob er gelesen wird oder nicht. Sie lesen ja ein Buch nicht deswegen, weil es kurz ist, sondern weil es sie fesselt; und da haben wir auch schon das Stichwort: Ein Text muss fesseln, damit er gelesen wird. Wenn er fesselt, kann er noch so lang sein, er wird gelesen. Wenn er nicht fesselt, kann er noch so kurz sein, er wird nicht gelesen – oder jedenfalls nicht erinnert. So einfach ist das.

Wenn Sie also das nächste Mal einen Text zu schreiben haben, welcher Art auch immer er sein möge – ob Brief, Broschürentext,  Mitteilung an die Belegschaft oder sonst etwas – denken Sie daran: Spannend muss es sein!