Der textblog im Mai 2010:

Machen Sie ‚mal keinen Punkt!

Wenn man so durch die deutsche Textlandschaft streift, begegnet man hauptsächlich dem Punkt, dem Fragezeichen und dem Rufzeichen – Gedankenstrich, Doppelpunkt und Strichpunkt hingegen sind seltene Passanten. (Den Beistrich trifft man zwar immer wieder, aber dafür oft an den falschen Stellen – und dann wieder dort nicht, wo man ihn gerne sehen würde.)

Dabei sind die verschiedenen Satzzeichen ausgesprochen hilfreich, um einen Text lebendig, flüssig und prägnant zu gestalten – Gedankenstrich, Strichpunkt und Doppelpunkt spielen jeder für sich eine wichtige Rolle im Sprachtheater.

Der bekannte deutsche Journalist und Sprachexperte Wolf Schneider drückt den Unterschied zwischen Punkt und Doppelpunkt folgendermaßen aus: „Wenn der Punkt eine Wand ist, so ist der Doppelpunkt eine Tür.“ Weiterlesen

Manche Sätze klingen so, wie schief geknöpfelte Jacken aussehen.

In einer Unternehmensbeschreibung von Siemens Transportation Systems habe ich heute Folgendes gelesen: „Als Teil des global agierenden Siemens Konzerns werden heute in Wien Metrofahrzeuge, Nahverkehrszüge und Straßenbahnen gefertigt.“ Es ist erstaunlich, wie schlampig manche Menschen bei wichtigen unternehmerischen Texten mit der Sprache  umgehen. Der Verfasser dieses Satzes achtet doch sicher darauf, in der Früh nicht zwei verschiedene Schuhe anzuziehen und nicht mit schief geknöpfelter Jacke aus dem Haus zu gehen. Warum setzt er oder sie dann so einen verunglückten Satz in die Welt?

Hier ist ein weit verbreiteter Fehler passiert: Weiterlesen