Der textblog im September 2010:

Sagen Sie’s in drei Sekunden!

Der deutsche Psychologe und Universitätsprofessor Ernst Pöppel hat festgestellt, dass unser Bewusstsein in Zeitfenstern von zwei bis drei Sekunden arbeitet. Es gilt als Faustregel, dass das menschliche Gehirn nur solche Dinge als zusammenhängende Einheit begreift, die es innerhalb von drei Sekunden erfassen kann. Dies ist keine Aufforderung, nur noch Staccato-Sätze von sich zu geben. Sie soll uns aber immer daran erinnern, nicht voneinander zu trennen, was inhaltlich zusammengehört. Genau dazu verleitet nämlich die deutsche Sprache ganz besonders. Weiterlesen

Wissen, woher der Wind weht …

Nach langer, sommerbedingter Absenz melde ich mich wieder mit einer kleinen Stilblüte zu Wort, heute gelesen auf der Website der Warsteiner Montgolfiade:

„Nach den bereits erfolgten Startabsagen am Montagabend und Dienstagmorgen müssen auch für heute Abend die Ballonstarts leider aufgrund zu starker Windverhältnisse gestrichen werden.“

Windverhältnisse können nicht stark sein, das bringt nur der Wind selbst zusammen. Windverhältnisse können zum Beispiel günstig oder ungünstig sein, je nachdem. „Starke Windverhältnisse“ fallen in die gleiche Kategorie wie die „schnelle Geschwindigkeit“ oder der „teure Preis“.

Das soll keine Haarspalterei sein, sondern ein Plädoyer für den bewussten, aufmerksamen Umgang mit Sprache. Dieser führt nämlich nicht nur zu schöneren Ergebnissen, er bringt auch allen Beteiligten Vorteile: Die Absender einer Information werden besser verstanden bzw. wahrgenommen und die Empfänger können mit einer klar verständlichen Botschaft mehr anfangen.